Entscheidungen unter Stress – was dein Gehirn wirklich braucht
- Zsofia Margittai
- 11. Apr.
- 2 Min. Lesezeit

Warum wir unter Stress oft schlechte Entscheidungen treffen?
Es sind genau diese Momente: Ein spontanes Krisengespräch, eine Entscheidung zwischen zwei unvollständigen Optionen, das Gefühl, jetzt sofort handeln zu müssen. Und obwohl wir Erfahrung, Kompetenz und Klarheit mitbringen – sagen wir manchmal Dinge, die wir später bereuen. Treffen Entscheidungen, die sich im Nachhinein falsch anfühlen.
Warum passiert das – gerade uns, gerade in der Verantwortung?
Stress verändert unser Denken – mehr, als uns bewusst ist
In stressgeladenen Situationen übernimmt nicht mehr der Teil des Gehirns, der für Weitblick, Logik und Abwägen zuständig ist. Stattdessen reagiert unser System reflexhaft: schneller Puls, enger Blick, Handlung statt Reflexion.
Das ist kein Zeichen von Schwäche.Das ist Biologie.
Unser Gehirn schützt uns – aber manchmal auf Kosten unserer besten Entscheidung. Je höher der Druck, desto enger der Fokus. Und desto wahrscheinlicher, dass wir nicht aus Klarheit, sondern aus Anspannung entscheiden.
Warum das in der Führung nicht egal ist
Als Führungskraft entscheiden wir nicht nur für uns – sondern für Teams, Projekte, Kulturen.Stressbasierte Entscheidungen sind oft gut gemeint, aber selten gut getragen:
Wir sagen Ja, obwohl ein Nein gesünder wäre
Wir greifen ein, obwohl Vertrauen besser wäre
Wir handeln schnell, obwohl der Moment Geduld verlangt
Das passiert – gerade engagierten, reflektierten Menschen. Aber es muss nicht so bleiben.
Drei Strategien, um auch unter Druck klar zu bleiben
1. Gönn dir die Pause vor der Entscheidung. Auch (und gerade) wenn es eilt. Ein kurzer Moment Abstand – ein paar tiefe Atemzüge, ein Gang um den Block – kann reichen, um dein Nervensystem zu regulieren. Erst dann hast du wieder Zugriff auf deine volle Denk- und Steuerungsfähigkeit.
2. Stell dir die Frage: „Was würde ich meinem Team in dieser Situation raten?“ Dieser Mini-Perspektivwechsel hilft, raus aus dem Stressmuster und rein in deine reflektierte Haltung zu kommen. Du gewinnst sofort mehr Weitblick.
3. Kenne deine Stress-Trigger. Jede Führungskraft hat Muster. Situationen, in denen sie reflexhaft funktioniert statt bewusst zu führen. Wer sie kennt, kann rechtzeitig gegensteuern – und im Ernstfall vorbereitet agieren, statt reaktiv.
Fazit
Du musst nicht perfekt sein. Aber du kannst lernen, wie dein System unter Druck funktioniert – und wie du es wieder in die Klarheit bringst.
Das ist echte Selbstführung. Und der vielleicht wichtigste Hebel für gute, nachhaltige Entscheidungen in der Führung.
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